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Hypo Real Estate-Architekturpreis 2008

3. Dezember 2008

München, 1. Dezember 2008 – Unter der Schirmherrschaft des Bundes Deutscher Architekten und des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat die Hypo Real Estate Stiftung den Hypo Real Estate-Architekturpreis 2008 und den Hypo Real Estate-Nachwuchs-Architekturpreis 2008 für vorbildliche Gewerbebauten vergeben.

Der Wettbewerb zählt zu den wenigen Preisen in der Branche, die sich ausschließlich mit Gewerbebau befassen. Aus den knapp 100 eingereichten Arbeiten hat die namhafte Fachjury in diesem Jahr insgesamt fünf Bauten prämiert. Die mit insgesamt 20.000 Euro dotierten Preise gehen an Barkow Leibinger Architekten (Berlin), wulf & partner (Stuttgart), Deppisch Architekten (Freising), Florian Nagler Architekten (München) sowie an 03 München Garkisch Schmid Wimmer (München). Zwei Arbeiten wurden dieses Jahr mit dem Hypo Real Estate-Nachwuchs-Architekturpreis ausgezeichnet.

florian_nagler
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Die Barkow Leibinger Architekten (Berlin) erhielten für den Neubau eines Produktions- und Verwaltungsgebäudes in Freiburg den Preis. Auf ungewöhnliche Weise hebt der Industriebau die oft übliche Trennung der Bereiche von Produktion, Forschung und Verwaltung auf: Intensive Bezüge zwischen „Blaumann-Areal “ und „Weißkragen-Gebiet “ sowie eine hohe Flexibilität der Funktionsbereiche bewertete die Jury als die herausragenden Qualitätsmerkmale des Entwurfs.

Als großmaßstäbliche Anlage überzeugte der Bau der Neuen Messe Stuttgart vonwulf & partner durch den ökonomischen Umgang mit dem wertvollen Boden. Der Bau beansprucht 15 Hektar weniger Landschaftsfläche als vorgesehen. Durch seine „gelungene Integration in die Landschaft, seine funktionalen Vorzüge und sein einprägsames Erscheinungsbild “, ist er ein „Leuchtturm in der europäischen Messelandschaft “.

Das Biohotel im Apfelgarten von Deppisch Architekten erhält einen der diesjährigen Preise für die vorbildliche Integration in den Ortskern, u.a. durch die Bezugnahme des Baumaterials auf die ortsüblichen Scheunen; darüber hinaus aber auch für die „schönen Raumerlebnisse der komfortablen Zimmer “, die Konsequenz bei der Wahl von Bauweise, Konstruktions- und Ausbaumaterialien sowie die Nutzung von Solarenergie- und Klimatechnik im Sinne der Energieoptimierung.

Der Umbau des Gewerbegebäudes der Kraft Baustoffe GmbH von 03 München Garkisch Schmid Wimmer (München) wird für seine attraktive städtebauliche und stadtgestalterische Qualität prämiert: Eine semitransparente Hülle fasst mehrere Bestandsgebäude und das heterogene Areal zu einer „wohlgestalteten architektonischen Einheit “zusammen.

Beim Entwurf des Kuhstalls von Florian Nagler Architekten bei Dietramszell-Thankirchen hatten Funktionalität und Ökonomie absoluten Vorrang. Zur Minimierung der Kosten wurde das Holz betriebseigenen Waldbeständen entnommen und die Montage sollte in Eigenleistung möglich sein. Für den „hohen ästhetischen Reiz “, wie etwa des Innenraums mit „basilikalem Querschnitt “, unter Berücksichtigung strenger ökonomischer und funktionaler Vorgaben wurde der Preisvergeben.

barkow_leibinger
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Weitere Auszeichnungen vergeben

Neben den Preisen hat die Jury fünf Auszeichnungen vergeben. Diese erhielten:

Regina Schineis Architekten (Augsburg) für das Werk- und Denklabor in Friedberg,

Ingenhoven Architekten (Düsseldorf) für das Lufthansa Avation Center in Frankfurt am Main,

MGF Architekten GmbH (Stuttgart) in Zusammenarbeit mit Girndt + Wagner Architekten (Coburg) für das Alex-Center in Regensburg,

Gehbauer Helten Architekten BDA, (Oppenheim) für den Neubau des Logistik- und Servicezentrum der Expotechnik in Taunusstein, sowie

wulf & partner (Stuttgart) für das Seniorenzentrum Haus am Kappelberg in Fellbach;

Der Hypo Real Estate-Nachwuchs-Architekturpreis

Mit dem Hypo Real Estate-Nachwuchs-Architekturpreis ausgezeichnet werden 2008 zwei Arbeiten: Das Weingut im Lavaux von Marc Nuding (Universität Karlsruhe)sowie die Kulinarische Insel Eberswalde von Konrad Scheffer (BTU Cottbus).

Als für eine Weinkellerei „überzeugend und verblüffend “ erachtet die Jury Marc Nudings Idee, wegen des wertvollen, nur begrenzt verfügbaren Bodens mit dem Gebäude turmartig in die Höhe zu gehen, und sie somit auch an dem Vorbild der vertikal organisierten traditionellen Häuser der umliegenden Dörfer auszurichten. Die Funktionen der Kellerei sind gemäß dem Betriebsablauf vertikal angeordnet, wodurch auf Pumpen weitgehend verzichtet werden kann.

Die Idee von Konrad Scheffer, die solide Nutzung eines 120 Jahre alten Schlachthofgebäudes zur Förderung regionaler Anbieter von Lebensmitteln mit der Stärkung der kulturellen Identität des Finowkreises zu verbinden (etwa durch die Verstärkung des Bootstourismus auf dem Finowkanal) überzeugte die Jury für die Preisvergabe.

Den Einreichungen des Nachwuchspreises lagen Diplomarbeiten unter anderen von Studenten der Hochschulen Cottbus, Karlsruhe und München zugrunde. Die diesjährigen Nachwuchspreisträger erhielten ebenfalls jeweils 4.000 Euro.

Plädoyer für gute, qualitätsvolle Gewerbearchitektur
Die aus ganz Deutschland eingereichten Projekte zeigen die Spannweite des Gewerbebaus und dessen Bedeutung. Sowohl großmaßstäbliche Bauvorhaben sowie kleinere, ungewöhnliche Projekte lagen der Jury vor. Die eingereichten Objekte werden für ihre ganzheitliche und umfeldorientierte Programmatik ausgezeichnet. Ziel des Wettbewerbs ist es, das Augenmerk stärker auf die Balance zwischen wirtschaftlicher Zweckmäßigkeit und architektonischer Ästhetik zu richten. „Die Preise stellen ein Plädoyer dar für gute, qualitätsvolle Gewerbearchitektur. Sie zeichnen Projekte mit Vorbildcharakter aus und möchten dem Geisterstädtencharakter der Gewerbeviertel am städtischen Speckgürtel entgegenwirken “, so der Juryvorsitzende Eckhard Gerber. Immer häufiger führen vor allem Gewerbegebiete zu einer Zersiedlung. „Hier müssen bei Entwicklern, Investoren und Bauherren neue Signale gesetzt werden. Nur mit qualitätsvoller Architektur werden städtebauliche Aufgaben in Zukunft nachhaltig bewältigt werden können “, so Michael Frielinghaus (Präsident des BDA).

wulf_partner
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Die Jury
Zu der unabhängigen, hochkarätig besetzten Jury zählen die Architekten Eckhard Gerber (Gerber Architekten,Dortmund), Ulrike Lauber (lauber + zottmann architekten, München), Ludwig Wappner (Allmann Sattler Wappner, München), der Berliner Architekturkritiker Falk Jaeger, Michael Frielinghaus, Präsident BundDeutscher Architekten BDA, Ministerialreferent Peter Fröhlich vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie die Münchner Stadtbaurätin Elisabeth Merk.

Die Hypo Real Estate Stiftung
Die Hypo Real Estate Stiftung ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts, die 1987 von derfrüheren Westfälischen Hypothekenbank – einem der Vorgängerinstitute der Hypo Real Estate Bank AG – gegründet wurde. Sie verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke und unterstützt insbesondere Wettbewerbe, Konzerte und Ausstellungen. Gefördert werden herausragende Künstler und Talente. Der Architekturpreis der Stiftung wird bereits seit 1992 verliehen und wurde 2006 um denNachwuchspreis ergänzt, der jungen Architekten schon früh eine Plattform bieten soll. Prämiert werden ästhetisch und ökologisch vorbildliche Gewerbebauten. Beide Wettbewerbe stehen unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und des Bundes Deutscher Architekten (BDA). Aufgrund der seit Jahren bestehenden eigenen Vermögensmasse wird die Durchführung des Architekturpreises ausschließlich aus Mitteln der Stiftung bestritten.

Weitere Informationen finden Sie unter

www.hyporealestate.com
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Architekturpreis 2008

Ansprechpartner für die Presse:

Dorothea Volke
Goldmann Public Relations
Tel.: +49 (0)89 211164 13
Fax: +49 (0)89 211 164 29
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Ansprechpartner für Teilnehmer:

Gerhard Reißmüller
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Fax: +49 (0)89 203007 772
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