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9. Vortrag der Reihe 12+12

27. Juni 2017

12. Juli 2017, 19 Uhr
Jüdisches Zentrum am Jakobsplatz, München 2007
von Wandel Lorch Architekten

Vortrag: Prof. Dipl. Ing. Andrea Wandel
Einführung: Benita Meißner
Ort: Galerie der DG Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst, Finkenstraße 4, 80333 München
Um Anmeldung wird gebeten unter: info@dg-galerie.de

Wandel Lorch Architekten
Wandel Lorch Architekten
Jüdisches Zentrum am Jakobsplatz, München 2017

Mit dem Jüdischen Zentrum am Jakobsplatz wird der Fülle und dem Reichtum jüdischen Lebens, die Nazi-Deutschland zerstört hatte, wieder der gebührende Raum gegeben. Die Synagoge kehrt aus einer Hinterhofsituation in die Mitte der Stadtgemeinschaft zurück.
Der Wettbewerbsentwurf von Wandel Lorch Architekten stellte die Idee einer selbstverständlichen Verwobenheit des Jüdischen Zentrums mit der Stadtstruktur über den öffentlichen Raum in den Mittelpunkt. Seine Öffentlichkeit und Offenheit wird erlebbar in einer Folge
von Plätzen, Wegen und Passagen zwischen den Gebäuden und ihrer Nachbarschaft. Synagoge, Museum und Gemeindehaus sind als Ensemble ausbalanciert, in ihrer jeweiligen Eigenständigkeit formuliert und über die Zwischenräume hinweg in Beziehung zueinander gesetzt.
Die Synagoge steht als wichtigstes Bauwerk nach Osten ausgerichtet frei im Platz mit geschlossenem Sockel und einer sich darüber erhebenden filigranen Stahlkonstruktion. Während der Sockel metaphorisch an den Tempel Salomons erinnert und symbolisch für das Dauerhafte
stehend als schützende Hülle den Gebetsraum umgibt, bezieht sich die mehrschichtige, von einem Bronzegewebe umhüllte Laterne auf das fragile, portative Stiftszelt und löst die Konstruktion in der Transzendenz des Lichtes auf.

Fertigstellung: 2007
Größe: 2.450 m²
Baukosten: 9.8 Mio.

Made in Germany 2007
Building of the Year
Deutscher Städtebaupreis 2008
Deutscher Architekturpreis 2011, Auszeichnung

Die Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst hat in den vergangenen Jahren eine Reihe hochwertiger Ausstellungen zum zeitgenössischen Sakralbau präsentiert. In der Weiterführung startet die DG nach ihrem Wiedereinzug in die Siemens-Konzernzentrale eine Vortragsreihe zu ausgewählten Sakralbauten in Deutschland seit 2000.
Der Titel ‚12 + 12‘ weist auf das inhaltliche Konzept der Vortragsreihe hin: In den kommenden zwölf Monaten stellen zwölf Architekten jeweils ein ausgewähltes Projekt aus dem Sakralbau wie auch ein weiteres Bauwerk von der Antike bis zur Gegenwart vor, das für ihre Arbeitsweise richtungsweisend ist.

In Kooperation mit dem Bund Deutscher Architekten und dem Lehrstuhl für Raumkunst und Lichtgestaltung an der Fakultät für Architektur der Technischen Universität München.
Gefördert durch den Verein Ausstellungshaus für christliche Kunst e.V., München.