Historie des BDA Bayern

Der BDA Bayern besteht seit 1908 und feierte 2008 sein 100 jähriges Bestehen. Foto: BDA Bayern

Nachdem der Bund Deutscher Architekten BDA im Jahr 1903 in Frankfurt gegründet worden war, folgte am 31. Januar 1908 die Gründung des BDA in Bayern durch die Eintragung der seit 1904 bestehenden „Ortsgruppe München des Bundes Deutscher Architekten“ ins Vereinsregister der Stadt München.

Das Ziel der Vereinsgründungen war die Stärkung des Berufsstandes der Architekten, sowie das Anliegen, dem beobachteten Qualitätsverlust in der gebauten Umwelt entgegenzuwirken.
In dem 1904 erschienenen Manifest „Was wir wollen“ hat der BDA bereits seine künftigen Handlungsfelder beschrieben und das Ziel formuliert, das Kürzel „BDA“ als Siegel für gute Architektur zu etablieren. In diesem Sinne hat sich der BDA seit seiner Gründung als Qualitätsverband verstanden. 1909 rezensierte die Weserzeitung die Ausstellung in der Bremer Kunsthalle mit etwa 500 beispielhaften Gebäuden von BDA Architekten mit den Worten: „Das Publikum wird sich daran gewöhnen, den drei Buchstaben BDA hinter dem Namen des Baukünstlers eine gewisse Bedeutung beizumessen.“

1933 begann das am wenigsten rühmliche Kapitel des BDA, als er sich auf seinem 30. Bundestag in München geschlossen zum Nationalsozialismus bekannte. Bereits unmittelbar nach der Machtergreifung war der alte Vorstand abgesetzt und der Nationalsozialist Eugen Hönig zum neuen Präsidenten berufen worden, unter dessen Führung der BDA sich mit einem „Nationalen Aufbauprogramm“ zu Wort meldete, in dem er dem nationalsozialistischen Regime seine „selbstlose Mitarbeit“ versicherte. Durch die Verabschiedung des Reichskulturkammergesetzes wurden die Landesverbände aufgelöst; der BDA wurde zum alleinigen Fachverband aller Architekten und Ingenieure in Deutschland autorisiert und in die Reichskammer der bildenden Künste eingegliedert.

Der demokratische Neubeginn in Bayern erfolgte 1946 durch die Gründung des „Bund Münchner Architekten“, der 1948 zum „Bund Deutscher Architekten BDA im Land Bayern e. V.“ wurde.
Im November 1948 kam es in den Räumen der Industrie- und Handelskammer in Frankfurt am Main zur Neugründung des BDA Bundesverbandes und der Verabschiedung der für die westlichen Besatzungszonen gültigen Bundessatzung. Auch die Vorsitzenden der zwölf Landesverbände gehörten zum Bundesvorstand. Mit der Einrichtung von Ausschüssen zu Aufnahme, Wettbewerb, Gebührenordnung und Ehrenordnung wurde auf die aktuellen Anliegen des BDA verwiesen.

Daraufhin wurden nach und nach die bayerischen Kreisverbände gegründet: 1955 Nürnberg-Franken-Oberpfalz, 1956 Würzburg-Unterfranken, 1961 München-Oberbayern-Niederbayern und 1966/1967 Niederbayern-Oberpfalz.

Mit der Verabschiedung der Gesetze über den Schutz der Berufsbezeichnung sowie das Inkrafttreten der GOA (bundeseinheitliche Regelung der Gebühren für Architektenleistungen) 1950 wurden wichtige standespolitische Forderungen des BDA erfüllt und durch die Einführung der Architektenkammern – die Bundesarchitektenkammer 1969, die Bayerische Architektenkammer 1971 – unter maßgeblichem Engagement des BDA auf Bundes- und Landesebene weiter gefestigt.
Heute stellt der BDA Bayern mit derzeit 38 Vertretern die stärkste Fraktion in der Bayerischen Architektenkammer (ByAK) und unterstützt substanziell die berufspolitisch und baukulturell orientierte Arbeit der Kammer. BDA Mitglieder sind hier im Vorstand, in Ausschüssen und Projektgruppen in führenden Positionen vertreten.

1967 wurde als erster Architekturpreis der BDA Landesverbände der BDA Preis Bayern ins Leben gerufen. Er wird seit über 50 Jahren – zunächst alle zwei Jahre, seit 2010 alle drei Jahre – an Bauherren und Architekten gemeinsam verliehen. 2016 wurde die Kategorie „Nachwuchspreis“ eingeführt.

Auch die BDA-Informationen des Landesverbandes Bayern, die im BDA eine einzigartige Stellung einnehmen, erschienen 1967 zum ersten Mal. Die kleine Architekturzeitschrift, von engagierten Mitgliedern des BDA Bayern ehrenamtlich erstellt, erscheint viermal im Jahr als Themenheft.

1989 wurde die „Stiftung des BDA Bayern e. V.“ gegründet, hervorgegangen aus den sogenannten Landkreisseminaren.

Im Jahr 2002 fand die erste Architekturwoche in München statt, mit dem Ziel, Architektur auf spannende und vielfältige Art einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Seit 2004 werden Architekturwochen auch in den anderen Kreisverbänden veranstaltet.

Im Jahr 2008 unterzeichnete der BDA Bayern das Klimabündnis mit dem Bayerischen Umweltministerium.

Landesvorsitzende des BDA Bayern
1908-1933 Eugen Hönig, München
1948-1950 Max Unglehrt, München
1950-1954 Dr. Friedrich Seegy, Nürnberg
1954-1961 Wilhelm Wichtendahl, Augsburg
1961-1965 Dr. Friedrich Seegy, Nürnberg
1965-1970 Ernst Maria Lang, München
1970-1972 Peter C. von Seidlein, München
1972-1974 Christoph Hackelsberger, München
1974-1978 Peter Lanz, München
1978-1982 Werner Wirsing, München
1982-1984 Peter Seifert, München
1984-1988 Hubert Schulz, Augsburg
1988-1994 Herbert Kochta, München
1994-1997 Christoph Zobel, München
1997-1999 Erwin Huttner, Augsburg
1999-2006 Josef Peter Meier-Scupin, München
2006-2009 Karlheinz Beer, Weiden
2009-2012 Petra Schober, München
2012-2016 Karlheinz Beer, Weiden
2016-2021 Lydia Haack, München
2021 bis heute Jörg Heiler, Kempten

BDA Präsidenten aus Bayern
1908-1912 Martin Dülfer, München
1933 Eugen Hönig, München
1948-1950 Bernhard Ingwersen, München
1959-1965 Wilhelm Wichtendahl, Augsburg
1971-1975 Hans-Busso von Busse, München
1983-1987 Wilhelm Kücker, München
1995-1999 Andreas Gottlieb Hempel, München